Die Medienkritiker sättigen nicht die Leute

Das Jahr 2016 wurde von einer Hoffnungslosigkeit und einer Machtlosigkeit geprägt. Dieses wurde darüber hinaus mit einem „mit dem Fingerzeigen“ und einer massiven Kritik gegenüber der Landwirtschaft ergänzt. Glücklicherweise begegnet uns eine andere Wirklichkeit, wenn die Verbraucher unsere Höfe besuchen.

Ich möchte an dieser Stelle den Druck, die besonders die Konjunktur auf die einzelnen Landwirtschaftsfamilien gelegt hat, hervorheben. Dieses sei gesagt in der Hoffnung auf eine Wende im Laufe des Jahres 2016. Aber dieses „Besserwissen“ und dieses „mit dem Finger zeigen“ auf die Landwirtschaft, die ein Teil der Forscher/der Politiker/der fanatischen Interessenorganisationen und der Medien an den Tag bringt, macht die Belastung noch größer.

Es ist nicht die Gesetzgebung, die die Lebensmittel produziert, und es sind nicht die Medienkritiker, die die Menschen sättigen. Nein es sind die hart arbeitenden Bauern und deren Familien. Wir dürften mit Recht größeren Respekt für unsere Arbeit erwarten, aber es wird von allen Seiten verlangt und kritisiert.

Wo sind die Pensionskassen?

Die neue Zukunft sollte ja auf die Investitionen der Pensionskassen in der Landwirtschaft bauen. Es sind aber nur seltene Betriebe, die auf dem Weg lebensfähig geworden sind, und die Betriebe, die im Besitz der Pensionskassen sind, werden von einem Landwirt geführt. Warum: Weil eine Landwirtschaft nicht ohne einen Landwirt in der Führung betrieben werden kann, und weil die Pensionskassen es erkannt haben, dass man schwierig in der Landwirtschaft etwas verdienen kann. Das zeigt für mich wieder, dass die Bauern trotzdem etwas leisten, was andere nicht können.

Die Marktkräfte stehen außer unserem Einfluss. Dagegen sind die Rahmenbedingungen die Wahl der Politiker, und das gilt vom Lohnniveau bis zu den Regeln und Verordnungen. Mit anderen Worten gesagt. werden die Preise von den globalen Versorgungen und dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt, während die Kosten zum großen Teil von der nationalen Gesetzgebung bestimmt werden. Der weltweit höchste Umwelt- und Sozialstandard setzt seine natürlichen Spuren auf unsere Produktionskosten.          

Es wird als eine Selbstverständlichkeit aufgefasst

Die Tatsache, dass die Verbraucher noch nie so preiswerte, sichere und gesunde Lebensmittel bekommen haben, wird als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Die weltweite Lebensmittelkrise der Jahre 2007 und 2008 wo die schlechten Kornerträge auf mehreren Kontinenten es verursachten, dass die globalen Preise auf das dreifache stiegen, ist längst vergessen. Die Brache wurde gesetzmäßig abgeschafft, und es wurde ernstlich diskutiert, ob die Lebensmittelversorgung mit der Bevölkerungsentwicklung tritt halten konnte. In Deutschland machte die Diskussion „Agrarwende“ halt.

Mit anderen sprechen    

Ungeachtet der Ursachen müssen wir als Bauern erkennen, dass wir nicht die Augen davor verschließen dürfen, dass sich fortan ein enormer Druck auf unserem Beruf mit einer Strukturentwicklung zur Folge befindet. Das ist also eine „generelle Krise“, und da ist lediglich Platz für die effektivsten Betriebe. Neues Wissen und neue technische Lösungen bedeutet, dass die Betriebe, die nicht zeitgerecht sind, überflüssig werden. Das gilt in allen Teilen der Gesellschaft, die Typografen sind längst verschwunden, und die Postboten sind unterwegs.

Um diese Kräfte, die uns treffen, verstehen zu können und um möglicherweise agieren zu können, ist es wichtig mit anderen über die Probleme zu sprechen.

Du/Ihr seid nicht die einzigen.

 

Eine andere Wirklichkeit    

Die Verhältnisse in der Landwirtschaft ist hartes Business, aber nichtsdestotrotz geben wir ungern auf. Das ist, weil wir es mögen Bauern zu sein.

Die Begeisterung, die uns begegnet bei Kindern, bei Bürgern und bei anderen Landwirten bei der herbstlichen Veranstaltung „Åbent Landbrug“ (Offene Landwirtschaft) ist ein phantastisches Erlebnis. Diese Begeisterung müssen wir besser empfangen können und selbst einen freien Lauf geben, denn es steckt an. Es sind in der Wirklichkeit geistige Vitamine, und sie setzen die Dinge in ein Perspektiv.

Das ist eine andere Wirklichkeit als was die Medien und die „Einäugigen“ uns bringen.  

Hermann Thomsen

Hermann Thomsen

Dir. tlf.: 0045-74761465
Mob.: 0045-20312299
E-mail: Lundmark5@live.dk