Mehr Vernunft aus der Ackerfurche in die Politik einfließen lassen

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„Jetzt zur Jahreswende sieht es positiver aus als vor einem Jahr. Für mich bedeutet das viel, denn viele Landwirte befanden sich in den vergangenen Monaten in einer angespannten Situation, das sah man den Familien an. Viele haben aufgegeben, das ist problematisch.“ Jørgen Popp Petersen, schaut lieber nach vorn als zurück. Das vergangene Jahr war kein gutes für die Landwirtschaft in Dänemark, in Nordschleswig. Und der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins (LHN) und SP-Politiker sieht 2017 einiges an Herausforderungen auf die Landwirte zukommen „Es wird spannend, wie sich die Beziehungen der Länder entwickeln. Wir sehen ja aus Sicht der Landwirte durchaus problematische Entwicklungen, wie etwa das Aussetzen des Handels mit Russland, der Brexit, das wahrscheinliche Ende von TTIP – Protektionismus scheint das Rezept der Wahl vieler Nationalstaaten zu sein. Dieses Rezept ist aber schlecht für den Handel und auch für die Landwirte, die ihre Erzeugnisse verkaufen möchten.“

 

Positiv macht sich für die Landwirtschaft die Abschaffung der Stickstoffquote bemerkbar. Der Proteingehalt in den Pflanzen erhöht sich nach den Worten von Popp Petersen und das verbessert die Futtermittelqualität. „Man kann nur hoffen, dass Dänemark politisch stabil bleibt und die Landwirte sich nicht wieder auf andere Rahmenbedingungen einstellen müssen“, sagt Tage Hansen, Direktor des LHN und fügt hinzu: „Beim LHN haben wir traditionell die Politik immer im Auge und wir haben gute Kontakte nach Brüssel. Mit dem Schleswig-Holsteinischen Bauernverband haben wir vor einigen Jahren eine EU-Konferenz für Landwirte organisiert. Das wollen wir im Herbst 2017 wiederholen.“ Und Jørgen Popp Petersen ergänzt: „Wir wollen die Agrarpolitik weiterentwickeln. Uns ist wichtig, so viel Vernunft aus der Ackerfurche wie möglich in politische Beschlüsse einfließen zu lassen, sodass Landwirtschaft weiterhin funktionieren kann.“

 

Die guten grenzüberschreitenden Kontakte nach Schleswig-Holstein kommen der Region zu Gute. Landwirte aus Schleswig-Holstein pachten oder erwerben Flächen in Nordschleswig. Für den LHN eine positive Entwicklung, der Hauptverein berät die deutschen Landwirte, auf die nördlich der Grenze eine Reihe anderer Systeme warten; ein anderes Bilanzsystem und Steuersystem und eine andere Ausmünzung der Agrarförderungsregelung. Eine eigene Beratungsstelle hat der LHN dafür eingerichtet. Tage Hansen sieht generell, dass in der Beratung der juristische Rat immer wichtiger wird. „Da sind wir gut aufgestellt und wir werden noch besser. Mit Seges werden unsere Berater immer auf dem neuesten Stand sein.“ Seges ist eine Tochtergesellschaft der Dachorganisation Landbrug og Fødevarer, in der der LHN Mitglied ist. Seges forscht und vermittelt den neuesten Wissensstand in der Landwirtschaft und stellt auch landwirtschaftliche Software wie Beantragungssysteme oder Buchhaltungsprogramme her. Die Dachorganisation Landbrug og Fødevarer sehen Jørgen Popp Petersen und Tage Hansen auf einem guten Weg. Sie stand bei den Landwirten in der Kritik, Ergebnisse waren für die Mitglieder wenig sichtbar, es kam zur Neugründung einer Interessenorganisation, „Bæredygtigt Landbrug“. „Der Dachverband hat aus der Krise gelernt. Er hat 2016 gute Arbeit gemacht“, sagen Jørgen Popp Petersen und Tage Hansen.

 

Tage Hansen schaut dem Jahr 2017 positiv entgegen und freut sich, die Kunden und Mitglieder des LHN den bestmöglichen Service zu bieten.