Das Selbstprofilieren ist wichtiger als die Sache

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Hermann Thomsen

Hermann Thomsen

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Brief des Vorsitzenden, Das LHN Magazin Nr. 1, Mai 2016

 

Die Demokratie und die Äußerungsfreiheit ist keine Garantie für „fairplay“, wenn die Popularisierung und „Spin“ eine Waffe auf dem politischen Kampfplatz werden.

Dieses sieht man nicht nur im amerikanischen Wahlkampf und in den Europäischen Staaten, wo rechtsradikale Kräfte mit nationalen egoistischen Haltungen sich breitmachen. Nein, sogar die dänische Umwelt- und Landwirtschaftspolitik wird getroffen, wenn das Selbstprofilieren wichtiger als die Sache wird.

Die kleine „Sauregurkenzeit“ in den Winterferien der Schulen wurde effektiv von der Zeitung B.T. ausgenutzt, die mit der einen Enthüllung nach der Anderen kam. In Wirklichkeit war die Enthüllung inhaltlos, weil sie nichts Neues brachte. Aber dadurch wurde der Weg dafür geebnet, dass u.A. die Politikerin Ida Auken sich als den Wächter der Moral aufpusten konnte. - Ein sehr großer Teil der Landwirtschaft ist extremistisch und dadurch unglaubwürdig. So kam es rüber.

Ich darf lediglich daran erinnern, dass die Abwicklung von einigen nicht – existierenden Randzonen nicht mit den extremen Aktionen, die Ida Auken durch ihre Unterstützung für ihre Freunde bei „Greenpeace“ verglichen werden kann.

 

Größere Kosten von 10- 15 Milliarden    

Eine neue Umweltregulierung ist ein wichtiger Teil unserer Konkurrenzfähigkeit. Die wirtschaftliche Krise in der Landwirtschaft macht uns sehr zu schaffen und das nicht nur auf unseren Betrieben aber auch in der Öffentlichkeit. Die sehr vielen Konkurse bezeugen eine fatale Situation, und die Ideen mit neuen Besitzkonstruktionen oder Megastrukturen können nicht für das eigentliche Problem der Landwirtschaft kompensieren, und das ist das Kostenniveau, das das höchste in der Welt ist.

 

Mit etwa 170.000 Beschäftigten in der Landwirtschaft und in den dazu gehörenden Gewerbebetreibenden sind die grundlegenden Produktionskosten in der Landwirtschaft zwischen 10 und 15 Milliarden größer als bei unseren nächsten Nachbarn südlich von uns, so die Aussagen von „Eurostat“. Das ist Geld, das Antrieb in die Gesellschaft bringen könnte. Es besteht jedoch nicht einen besonders großen politischen Willen eben diese Herausforderung zu diskutieren. Es geht ja lediglich um die Wohlfahrt der Wähler!

Produkte auf der lokalen Ebene und der landwirtschaftliche Tourismus

Wenn wir auf unsern Betrieben navigieren und strategisch denken, müssen wir die Situation erfassen. Es gibt fortan viele Möglichkeiten Landwirtschaft zu betreiben und Landwirt zu sein. Das bemerkte der Vorstand des LHN´s bei einem Treffen mit dem EU – Parlamentarier Herbert Dorfmann von Südtirol. Dorfmann ist der frühere Direktor in dem deutschen Landwirtschaftlichen Verein in Norditalien.

 

Er erzählte, dass Südtirol eine landwirtschaftliche Fläche von 100.000 Hektar und 20.000 Bauern hat. In aller Kürze gesagt, ist das Rezept nicht ein Zuschuss sondern ein gutes Image. Das bedeutet, dass Südtirol ein hohes Preisniveau bei vielen Produkten auf der lokalen Ebene und nicht zuletzt durch einen professionellen Einsatz beim Landwirtschaftstourismus beziehen kann.

Jedoch glaube ich nicht, dass die dänische Landwirtschaft die gleichen gewaltigen Einnahmen für den Staat nur durch das Lancieren von lokalen Produkten und den Landwirtschaftstourismus erzielen kann. Es könnte aber eine Möglichkeit für den einzelnen Landwirt sein.

 

Specialprodukte

Auch eine Specialproduktion ist einer Erwägung wert. Bauern in Aller Welt sind z. Zt. wirtschaftlich von den globalen Märkten getroffen, aber z.B. die Specialproduktionen wie die Ökologie sind nicht ebenso von den Börsen beeinträchtigt. Das macht sich natürlich auch bemerkbar, wenn die Konjunkturen sich wieder ändern.

 

Natürlich kämpfen wir im LHN dafür, dass die generellen Bedingungen sich bessern. Kurzfristig müssen wir jedoch auf dem Betrieb die Produktion optimieren, und sollte man Zeit und Lust zu einem Wechsel oder einen neuen Anfang haben, dann gibt es, wie besprochen, auch andere Wege.

Wir hoffen, dass die Götter uns eine gute Ernte im Jahre 2016 bescheren. Darauf haben glücklicherweise weder die Politiker noch die Spekulanten einen Einfluss.

 

Ich wünsche einen schönen Sommer!

Jørgen Popp Petersen