Ein Plan für den Fall der Fälle

Der Gedanke, dass jeder Betrieb einen Notfallplan haben sollte, kam Tage Hansen an einem Sommertag, als er junge, tatkräftige Landwirte besuchte. Während sie am Küchentisch saßen und plauderten, fragte sich der Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN):

Was, wenn ein Unglück geschieht? Was passiert dann mit dem Betrieb? -Tage Hansen weiß: Es gibt viele Dinge, die ein Landwirt im Kopf, aber nicht verschriftlicht hat.Und er wusste auch, dass es beim LHN bereits Ansätze für einen Notfallplan gab. So wurde gleich nach den Ferien eine Arbeitsgruppe von fünf Personen gebildet, die herausfinden sollte, wie man weiterkommt. Betriebswirtschafts- und Strategieberater Frank Andersen war einer davon. 

Welche Probleme treten auf, wenn ein Landwirt krank wird?

Beim LHN denken wir an die tägliche Arbeit, die gemacht werden muss. Kühe müssen gemolken, Schweine gefüttert werden. Aber es gibt so viel mehr Fragen. Wer kümmert sich um die Bankgeschäfte? Welche Absprachen gibt es, etwa bei gemeinschaftlich genutzten Maschinen? Wer hat die Versicherungen im Auge? Und wer kümmert sich um die Verträge mit Lieferanten?

 

Dabei geht es leider nicht nur um Krankheiten, die vorübergehen. Landwirte müssen sich auch Gedanken machen über dauerhafte körperliche Einschränkungen oder den Tod.

Die Idee hinter dem Notfallplan ist, dass der Landwirt das Wichtigste zu Papier bringt, damit der Betrieb weiterlaufen kann, wenn er selbst nicht da ist. Es dauert Jahre, einen Betrieb aufzubauen, aber nur wenige Monate ihn zu ruinieren. Deshalb ist es wichtig, die Schlüsselpersonen im Blick zu haben, die sofort handeln können und die wichtigsten Aufgaben übernehmen, wenn etwas passiert. Dann werden eventuell noch längerfristige Entscheidungen notwendig, je nachdem, was passiert ist.

Unsere Landwirte im LHN sind produktiv und jeden Tag reichlich beschäftigt. Vieles ist zu erledigen. Ein Notfallplan kann sicherstellen, dass der Landwirt eine Sorge weniger hat, weil er die Situation durchdacht und das Notwendige geregelt hat. Wie seid ihr in der Arbeitsgruppe vorgegangen?

Zuerst haben wir Landwirte gesucht und gefunden, die mit uns das Projekt durchführen wollten. Dann haben wir beim LHN einen tiefgehenden Fragenkatalog entworfen, angepasst an die jeweilige Betriebsart. Die Fragen gehen wir zusammen mit den Landwirten durch und gehen auf deren Wünsche ein. Aus den Antworten der Landwirte erstellen wir den Notfallplan.

 

Wie weit ist das Projekt?

Der Notfallplan ist fertig. Es ist ein kleines Ringbuch mit Registern versehen, übersichtlich und sehr einfach zu nutzen. Der Notfallplan sollte zentral und leicht zugänglich im Betrieb aufbewahrt werden, sodass nahestehende Personen, wie beispielsweise Ehepartner, Kinder oder Betriebsleiter schnell die Informationen erhalten, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Wir

empfehlen, den Plan einmal im Jahr durchzusehen und ihn gegebenenfalls zu aktualisieren. Das kann beispielsweise beim jährlichen Termin zur Buchführung sein, so behält man die Sache im Kopf.

 


E-mail:

KONTAKT NOTFALLPLAN

Unter Rufnummer 7364 3009 informiert Betriebswirtschafts- und Strategieberater Frank Andersen gern über den Notfallplan.